Weniger ist mehr - meine Adventskalenderfreuden dieses Jahr

23.12.2023

Es tut gut mal eine Weile aus dem Instagram-Trubel auszusteigen. Dafür brauche ich keinen "Digital Detox Day" oder sonst einen bestimmten, äußeren Anlass. Dafür brauchte ich nur den Moment, in dem mir dort einfach alles zu viel geworden ist: Zu bunt, zu schnell, zu überladen. Mich hat es zuletzt total überfordert und meine Sinneskanäle an den Rand der Aufnahmekapazität gebracht.

Ich blieb zwar mit einigen lieben Menschen dort in Kontakt und konsumierte weiter fleißig, postete aber selber bis auf Weiteres nichts mehr. Aber auch das Konsumieren verlief sich immer häufiger in klassische Momente wie "Oh Mann, schon wieder anderthalb Stunden nur rumgedaddelt" und gab mir immer öfter immer weniger. Also löschte ich vorerst zwar nicht meinen Account, aber die App vom Handy, und seitdem ist eine interessante Ruhe in mich eingekehrt. Nicht immer, und wenn ich in mir ruhig bin, dann nicht nur deswegen. Aber der Effekt ist doch merkbar.

Vorhin bei der Autofahrt dachte ich an die heutige Folge des diesjährigen Adventskalenders des schwedischen Fernsehens, den mir eine liebe Bekannte „geschenkt“ hatte, und dass ich mich schon auf die morgige freue, ganz gespannt, wie der tolle Film weitergeht.

Mir kam die Erinnerung an Instagram, als ich letztes Jahr schon überdrüssig war ob der ganzen virtuellen Adventskalender, die damals gefühlt auf jedem dritten Account zu finden waren. Ob Yoga-, Achtsamkeits- oder Vanlife-Türchen - die sozialen Medien waren voll davon. Und ich hatte aufgrund der Fülle gar keine Lust mehr darauf, weil es einfach übersättigt war.

Auch dieses Jahr gibt es vermutlich noch einige dieser virtuellen Tagezähler bis Weihnachten online. Denke ich zumindest; ich treibe mich derzeit ja dort nicht herum. Ich jedenfalls habe so eine große Freude an meinen beiden Adventskalendern: Einen kleinen, wunderschönen Schokoladenkalender, den mir meine letzte Arbeitgeberin zum Abschied geschenkt hat, und vierunzwanzig kleine Filmhäppchen auf Schwedisch.

Wenn wir die digitale Welt, in der wir alles sein und alles haben können, überall hinreisen und alles erleben können, einmal hinter uns lassen, besinnen wir uns wieder auf das gesunde Maß und schätzen die kleinen Dinge wieder viel mehr. So zumindest mein Empfinden.

Ich wünsche euch einen wundervollen Jahresausklang und ein sanftes Landen in einem spannenden und hier und da ganz bestimmt auch magischen Neuen Jahr!

Alles Liebe

Britta